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Beitrag von Jule Di 15 Dez 2009, 08:32

Marktstrategien
Sonnige Tage im Oktober

15. Tür Weih00080

Mittwoch: 13. Oktober:
Schönster Altweibersommer.

Es sitzen noch einmal Menschen im T-Shirt und Sandalen in den Straßencafés und Biergärten. Bisher keine besonderen Vorkommnisse.

Dann plötzlich um 17.47 Uhr kommt der Befehl vom ALDI Geschäftsführer Erich B.:

„Fünf Paletten Lebkuchen und Spekulatius in den Eingangsbereich!“

Von nun an überschlagen sich die Ereignisse.


Zunächst reagiert Minimal-Geschäftsführer Martin O. eher halbherzig mit einem erweiterten Kerzensortiment und Marzipankartoffeln an der Kasse.

15.07 Uhr: Edeka Marktleiter Wilhelm T. hat die Mittagspause genutzt und operiert mit Lametta und Tannengrün in der Wurstauslage.

16.02 Uhr: Die Filialen von Penny und Plus bekommen Kenntnis von der Offensive, können aber aufgrund von Lieferschwierigkeiten nicht gegen halten und fordern einen Weihnachtsstillstands-Abkommen bis zum 20. Oktober.

Die Gespräche bleiben ohne Ergebnis.

Donnerstag: 14. Oktober:
7.30 Uhr: Im Eingangsbereich von Karstadt bezieht überraschend ein Esel mit Renntierschlitten die Stellung, während zwei Weihnachtmänner vom vom studentischen Nicolausdienst vorbeihastende Schulkinder zu ihren Weihnachtswünschen verhören.

Zeitgleich erstrahlt die Kaufhausfassade im gleißenden Schein von 260.000 Elektrokerzen.

Die geschockte Konkurrenz kann zunächst nur ohnmächtig zuschauen.

Immerhin haben jetzt auch Kaufhof, REWE und Minimal den Ernst der Lage erkannt.

Samstag: 16. Oktober:
07.00 Uhr: Karstadt schaufelt Kunstschnee in die Schaufenster.

08.00 Uhr: In einer eilig anberaumten Krisenversammlung fordert der aufgebrachte Penny-Geschäftsführer Walter T. von seinen Mitarbeitern lautstark: „Weihnachten bis zum Äußersten“ und verfügt den pausenlosen Einsatz der von der Konkurrenz gefürchteten CD:“Weihnachten mit Mirelle Matthieu“ über die Deckenlautsprecher.

Der Nachmittag bleibt ansonsten ruhig.

Montag: 19. Oktober:
08.00 Uhr: Anwohner versuchen mit Hilfe einer einstweiligen Verfügung die nun vom Kaufhof angedrohte Musik-offensive „Heiligabend mit den Flippers“ zu stoppen.

09.14 Uhr: Ein ALDI-Sattelschlepper mit Pfeffernüssen rammt den Posaunenchor „Adveniat“, der gerade vor Karstadt zum großen Weihnachtsoratorium ansetzen wollte.

09.30 Uhr: ALDI dementiert. Es habe sich bei der Ladung nicht um Pfeffernüsse, sondern Christbaumkugeln gehandelt.

18.00 Uhr: In der Stadt kommt es kurzfristig zu ersten Engpässen in der Stromversorgung, als der von C&A beauftragte Rentner Erwin Z. mit seinem FlakscheinwerferMarke „Varta Volkssturm“ den Stern von Bethlehem am Himmel zeichnet.

Dienstag: 20. Oktober:
Die Fronten verhärten sich. Die Strategien werden zunehmend aggressiver.

10.37 Uhr: Auf einem Polizeirevier meldet sich eine Diabetikerin Anna K. Und gibt zu Protokoll, dass sie soeben zum Verzehr von Glühwein und Christstollen gezwungen wurde.

Die Beamten sind ratlos.

12.00 Uhr: Seit einer guten halben Stunde beschießen Karstadt, Kaufhof und C&A die Einkaufszone mit Schneekanonen. Das Ordnungsamt mahnt die Räum- und Streupflicht an. Umsonst!

14.30 Uhr: Teile des Stadtbezirks sind unpassierbar. Eine Hubschrauberstaffel beginnt mit der Bergung von Eingeschlossenen.



Menschen wie du und ich, die nur mal in der schönen Herbstsonne bummeln wollten !


Frohe Weihnachten!!!

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Jule
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